Am 12. März 1985 nahm der Circus Monti seine erste Saison in Angriff. Als der Gründer Guido Muntwyler 1999 verstarb, übernahm zunächst seine Frau Hildegard die Leitung, 2004 dann der älteste Sohn, Johannes. Nun steht die dritte Generation bereit: Mario, Zweitgeborener der drei Söhne von Johannes, hat sein Leben im Zirkus verbracht. «Ich hätte nicht anders aufwachsen wollen. Ich schätze das Zusammenleben mit sehr unterschiedlichen Leuten, die Nähe zu meiner Familie und die Abwechslung im Zirkusalltag», erklärt Mario.
Assistent, KV-Absolvent, Jongleur
Im Alter von sechs Jahren stand er zum ersten Mal in der Manege – das war 2003. Mario Muntwyler assistierte damals in einer Nummer seines Vaters und seines älteren Bruders. Seither ist kein Jahr vergangen, in dem er nicht vor dem Monti-Publikum auftrat. Seit seinem dritten Lebensjahr ist das Jonglieren seine Leidenschaft. Und das spürt man, wenn der junge Artist die Keulen gezielt durch die Luft jagt. «Während der Tournée trainiere ich immer rund 45 Minuten mit meinem Jonglierpartner Willem, jeweils vor der ersten Show des Tages», sagt Muntwyler. Seltene freie Tage nutzt er, um neue Tricks zu üben.
Doch der 22-Jährige gibt nicht nur vor dem Vorhang Vollgas, sondern auch dahinter. Vor drei Jahren schloss Mario Muntwyler die KVLehre ab. 2016 hat er sich eine Monti-Auszeit genommen. Doch nach Engagements beim Schweizer Broadway Variété sowie einer Dinnershow in Deutschland ist er zum Saisonstart 2017 wieder ins Familienunternehmen zurückgekehrt.
Verantwortung übernehmen
Kaum zurück, hat er die Zirkusbuchhaltung von seiner Grossmutter Hildegard übernommen. «Mir gefällt das Gesamtpaket. So bin ich nicht nur Artist, sondern kann auch in der Buchhaltung Verantwortung tragen und administrative Aufgaben von meinem Vater übernehmen», so Mario. Und wird er dem Circus Monti treu bleiben? «Ich kann mir gut vorstellen, den Zirkus eines Tages gemeinsam mit meinen zwei Brüdern zu übernehmen», antwortet der junge Muntwyler mit einem Augenzwinkern.