Gebrauchte, farbige Kapseln werden auf einer sieb-artigen Vorrichtung von Fremdartikeln getrennt.

Recycling von Kaffeekapseln

Von wegen kalter Kaffee!

Kaffeekapseln recyceln? Logisch und nachhaltig. Wir haben für jeden Geschmack eine Lösung.

Von
Janine Radlingmayr
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Was wir tun

Der Wecker läutet, die Arbeit ruft – dazwischen liegt für die meisten Menschen noch ein notwendiger Genuss: eine Tasse Kaffee, um in den Tag zu starten. Was für viele eine alltägliche Gewohnheit ist, wirkt sich je nach Kaffeeart und -menge anders auf die Umwelt aus.

Circa 1'069 Tassen Kaffee trinken die Schweizer*innen pro Jahr. Das sind ungefähr drei Tassen am Tag. Die Zahl kann sich sehen lassen! Es macht also einen grossen Unterschied, wie man seinen Kaffee trinkt. Alu-Kaffeekapseln sind beliebt, denn Aluminium schützt das Aroma des Kaffees optimal und ist zu 100 Prozent recycelbar.

Alukapseln: Auf Genuss folgt Recycling

Kaffeeliebhaber*innen können uns ihre Alukapseln schweizweit in allen Migros-Filialen überlassen. Um den Rest kümmern wir uns: Das Recycling erfolgt in Partnerschaft mit Nespresso. Denn seit Frühjahr 2020 setzen wir bei unseren mit Nespresso-Maschinen kompatiblen Kapseln der Eigenmarke Café Royal auf recycelbares Aluminium statt auf Plastik.

Eine Frau gibt eine Kaffeekapsel ins Recycling.

Kreislauf schliessen

Im Kapsel-Recycling wird das Aluminium vom Kaffee getrennt und weiterverarbeitet. Das wiedergewonnene Alu wird zu einem Teil für neue Kapseln und für die industrielle Herstellung von Fensterstrukturen, Fahrrädern oder Autos verwendet. Mit dem Kaffeesatz wird Biogas oder Naturdünger erzeugt. «Es ist uns wichtig, Verantwortung gegenüber der Umwelt zu übernehmen und gleichzeitig eine kundenfreundliche Recyclinglösung anzubieten», sagt Hubert Lehnard von Delica, Hersteller von Café Royal.

Abbildung einer Maschine, die die gebrauchten Kapseln vom Kaffee trennt.

Kaffeekapseln aus dem Wald

Eine Kaffeekapsel aus mindestens 65 Prozent nachwachsenden Rohstoffen: Die Delizio Kaffeekapsel besteht aus Plastik und wird weder kompostiert noch recycelt, sondern verbrannt. Chemisch lassen sich die Kapseln nicht im Geringsten von den bisherigen Kapseln unterscheiden, trotzdem sind sie deutlich nachhaltiger. Wie das?

So geht das also:

  1. Bei der Zellstoffherstellung aus Holz, das zum Beispiel für die Produktion von Papier benötigt wird, entsteht das Abfallprodukt Tallöl.

  2. Das flüssige Tallöl wird als Ausgangsmaterial zur Produktion von Polymergranulat verwendet.

  3. Das Granulat dient als Grundstoff für die Produktion der Delizio Kaffeekapseln.

  4. Damit bestehen die neuen Kapseln von Delica aus mindestens 65 Prozent nachwachsenden Rohstoffen.

Kompostierbare Bio-Kaffeekapseln

Bio-Kaffeekapseln, die sich nach zwölf Wochen vollständig zersetzen? Kaffeekapseln bestehen nach der Benutzung zu mehr als 80 Prozent (systemabhängig) aus organischem Material, dem Kaffeesatz. Soll dieser nicht im Abfall landen, sondern in den natürlichen Kreislauf zurückfinden, braucht es eine aufwendige Trennung von Kapsel und Kaffee.

Ist dagegen das Kapselmaterial ebenfalls aus einem abbaubaren Material, kann man alles nach Gebrauch als Ganzes kompostieren. Die heimkompostierbaren Lungo- und Espresso-Kapseln von Migros Bio können genau das.

Noch nachhaltiger ist nur noch das Kapselsystem ohne Kapsel – Coffee B von Migros.